Der Katzenkörper
Einleitung
Katzen sind Raubtiere. Deshalb ist ihr Körperbau in hervorragender Weise auf diejenigen Umweltverhältnisse ausgerichtet,
die sie in ihrem natürlichen Lebensraum vorfinden. Katzen können meisterhaft schleichen, springen und klettern. Dabei
wirken sie geschmeidig und elastisch. All dies wird ihnen durch das harmonische Zusammenspiel von Skelett, Sehnen und
Muskeln ermöglicht. Die Katzenpfoten entsprechen auch den kätzischen Erfordernissen. Die Tiere haben die Fähigkeit, sich
sachte und leise fortzubewegen, aber auch kräftig zuzupacken und hohe Hindernisse zu erklimmen, wenn es notwendig ist. Ebenso ausgeprägt sind die Sinnesorgane der Katze. Sie kann relativ gut sehen und ausgezeichnet hören. Ihre Augen passen sich den Lichtverhältnissen an und nehmen auch noch bei spärlichstem Licht Gegenstände wahr.
Weiteres über Sinnesleistungen und Fähigkeiten erfahren Sie auf dieser Seite.
Neben dem Blutgefäßsystem durchzieht das Lymphgefäßsystem als weitverzweigtes Netz den Körper. Der Inhalt der Bahnen ist
Lymphe, eine Flüssigkeit, die aus dem Körper stammt, bestimmte Filterstationen - die Lymphknoten - durchläuft und dann wieder dem Blut zugeführt wird. Befinden sich krankmachende Keime in der Lymphe, so können diese in den Lymphknoten ausgefiltert werden und führen hier zu Reaktionen, die als Umfangsvermehrungen der Lymphknoten sichtbar werden.
Lymphsystem der Katze
Aktiver Bewegungsapparat - Skelettmuskulatur
Passiver Bewegungsapparat - Knochen und Gelenke
Verdauungsorgane
Die Nahrung wird in der Maulhöhle eingespeichelt (Speicheldrüsen) und dann durch die Speiseröhre in den Magen transportiert,
wo die Verdauung fortgesetzt wird. Die Nahrung wird im Dünndarm mit den Abschnitten: Zwölffingerdarm, Leerdarm und
Hüftdarm weiter aufgespalten, wobei Verdauungssäfte aus der Leber und der Bauchspeicheldrüse helfen. Im Dickdarm mit
den Abschnitten: Blinddarm, Grimmdarm und Enddarm wird die Verdauung beendet und die nicht verdauten Reste zum Kot
eingedickt.
Kopfspeicheldrüsen und Übersicht der Körperhöhlenorgane
01.
Ohrspeicheldrüse
02.
Unterkieferdrüse
03.
Unterzungendrüse
04.
Oberkieferbackendrüse
05.
Vorderer Lungenlappen
06.
Mittlerer Lungenlappen
07.
Hinterer Lungenlappen
08.
Herz
09.
Zwerchfell
10.
Rechte Leberhälfte
11.
Magen
12.
Zwölffingerdarm
13.
Enddarm
14.
Netz
15.
Niere
16.
Harnleiter
17.
Harnblase
Herz und Kreislauf
Das Herz ist die Pumpe des Körpers, die für die Blutversorgung verantwortlich ist.. Über die Venen gelangt das sauerstoffarme, verbrauchte Blut zur rechten Herzhälfte und wird von hier zur Lunge gepumpt. Die Lunge versorgt das Blut mit Sauerstoff, der für alle Vorgänge im Körper von Bedeutung ist. Von der Lunge gelangt das Blut zurück in die linke Hälfte der Herzens und wird jetzt in die Hauptschlagader gepumpt, von wo aus es sich über die Arterien und Kapillaren im Körper verteilt und über die Venen zur rechten Herzhälfte zurückfließt.
Übersicht der Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der Lage des Herzens
01.
Luftröhre
02.
Herz
03.
Hauptschlagader
04.
Speiseröhre
05.
Zwerchfell
06.
Leber
07.
Magen
08.
Milz
09.
Netz
10.
Niere
11.
Harnleiter
12.
Harnblase
13.
Enddarm
Luftwege
Die Atemluft gelangt durch die Nase in die Lunge. In der Nase wird die Luft
angewärmt und angefeuchtet. Diese Anfeuchtung ist für die Sättigung der Luft in der Nase mit Wasserdampf und das Verdunsten
der Produkte der Drüsen in der Nase von Bedeutung. Hierdurch wird das Riechen wesentlich unterstützt. Die so präparierte
Luft gelangt durch den Kehlkopf und Kreuzung des Verdauungsweges in die Luftröhre und von hier in die Bronchien. Diese
verzweigen sich vielfach in den Lungen bis zu feinsten Bläschen, durch deren Wand hindurch der Austausch des mit der Luft
eingeströmten Sauerstoffes und des aus dem Blut stammenden Kohlendioxyds erfolgt. Dieses Gas wird bei der Ausatmung in die
Umwelt abgegeben. Die Luft kann auch über die Maulhöhle aufgenommen werden, was aber nur bei starker Belastung erfolgt.
Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der Atemwege
01.
Nasenhöhle
02.
Atmungsrachen
03.
Luftröhre
04.
Vorderer Lungenlappen
05.
Mittlerer Lungenlappen
06.
Hinterer Lungenlappen
07.
Speiseröhre
08.
Zwerchfell
09.
Leber
10.
Magen
11.
Magenausgang
12.
Zwölffingerdarm
13.
Dünndarm
14.
Enddarm
15.
Niere
16.
Harnleiter
17.
Harnblase
18.
Eierstock
19.
Gebärmutter
Zwerchfell
Das Zwerchfell ist ein Muskel und trennt den Brustkorb mit Herz und Lunge vom Bauchbereich. Es besteht aus dem gabelförmigen, aber dünnen Zwerchfellspiegel und umgrenzendem muskulösem Gewebe, das von einer Vene durchdrungen wird. Da bei der Ausatmung das Zwerchfell erschlafft, drängen die Eingeweide in den Brustbereich und engen die Lunge ein. Erst bei der Ausatmung erweitert sich die Lunge, da das Zwerchfell durch die Muskelanspannung sich abflacht und damit wieder in Richtung Bauchhöhle wandert. Wenn das Zwerchfell der Katzen gerissen oder gebrochen sein sollte, wandern die Organe aus der Bauchhöhle in die Brusthöhle und drücken auf Herz und Lunge. Kurzatmigkeit, Atemschwierigkeiten, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Magen-Darm-Störungen, Gewichtsverlust oder allgemeines Unwohlsein sind sichtbare Zeichen. Manche Katzen, besonders jene, die mit diesem Defekt geboren werden, zeigen nur wenige Anzeichen. Sie wachsen und leben mit dem Defekt und lernen, ihn zu kompensieren.
Männliche Geschlechtsorgane
Man unterscheidet hier: Die zwei Keimdrüsen-Hoden, die die Samenzellen
bilden-, die zwei Nebenhoden, die die Samenzellen speichern, die zwei Samenleiter, durch die die Samenzellen
transportiert werden, und die Vorsteherdrüse, die zu dem Samen noch bestimmte Sekrete dazugibt. Durch die Harnröhre,
in die die Samenleiter münden, wird der Samen beim Deckakt in die Gebärmutter abgegeben. Das Glied des Katers ist nach
hinten gerichtet.
Harnsystem
Weibliche Geschlechtsorgane
Diese gliedern sich von vorn nach hinten in zwei Eierstöcke, zwei
Eileiter, die Gebärmutter mit ihren beiden Hörnern und dem kurzen Körper, den Gebärmuttermund sowie die Scheide
und den Scheidenvorhof. Beim Deckakt liegt das Glied in der Scheide und der Samen wird in die Gebärmutter abgegeben. Am
Eierstock sind zu dieser Zeit Eizellen frei geworden, die in den Eileiter fallen. Hier treffen sie auf die aktiv vorwärts
wandernden Samenfäden und es kommt zur Befruchtung. Die befruchteten Eizellen gelangen in die Gebärmutter, wo sie sich
festsetzen und zu geburtsreifen Katzen entwickeln.
Körperhöhlenorgane unter besonderer Berücksichtigung der weiblichen Geschlechtsorgane
01.
Herz
02.
Hintere Hohlvene
03.
Vordere Hohlvene
04.
Unpaare Vene
05.
Hauptschlagader
06.
Zwerchfell
07.
Leber
08.
Magen eröffnet
09.
Zwölffingerdarm
10.
Dünndarm
11.
Niere
12.
Harnleiter
13.
Harnblase
14.
Eierstock
15.
Gebärmutter z .T. eröffnet
16.
Frucht in der Gebärmutter
17.
Scheide
Schädel
Katzen haben im Gegensatz zu anderen Tieren einen kurzen, nach vorne gerundeten Schädel. Der obere Teil des Schädels (Gesichtsschädel) unserer Katzen setzt sich aus der Schädelhöhle, Stirnbein, Scheitelbein, Schläfenbein, Jochbein, Nasenbein und den Oberkieferknochen zusammen. Das Stirnbein grenzt an das Scheitelbein. Vom Stirnbein setzt sich das Nasenbein fort, das am Oberkiefer endet. Der Oberkiefer besteht aus einem paarigen Hohlknochen. Die Oberkieferbeine bestehen aus einem mittleren, hohlen Teil mit einer Verbindung zur Nasenhöhle. Das Jochbein ist deutlich seitlich ausgeprägt. Die Augen ruhen in den Augenhöhlen. Der Unterkiefer ist durch ein Gelenk mit dem Hirnschädel verbunden. Er besteht aus dem Unterkieferkörper, den Zahnfächern und dem Unterkieferast mit Gelenk- und Muskelfortsatz auf beiden Seiten.
Um die Beute festzuhalten und zu zerteilen, hat unsere Samtpfote ein Raubtiergebiss mit langen Eckzähnen, den Reißzähnen oder Fangzähnen und kräftige vordere Backenzähne. Im Kiefer sitzen insgesamt 30 Zähne (16 oben und 14 unten). Der Unterkiefer hat einen Backenzahn weniger. Allerdings hat eine Katze als Fleischfresser weniger Zähne als wir. Das Gebiss der Katze ist auf das Zerteilen der Beute ausgerichtet und da die Katze ihren Unterkiefer kaum hin und her bewegen kann, muss sie beim Kauen den Kopf mal nach links und mal nach rechts drehen. Sie kann das Fleisch also nicht zermalmen, sondern nur zerkleinern und schlucken. Zur Unterstützung hat sie eine starke Kaumuskulatur. So wird das Gebiss einer Katze zu einem effektiven Werkzeug und ist gleichzeitig eine Waffe.
Zähne
Das vollständige Gebiss eines gesunden erwachsenen Tiers besteht aus 30 Zähnen, 16 Zähne im Ober- und 14 Zähne im Unterkiefer. Welpen haben nur 26 Milchzähne. Im Alter von etwa zwei Wochen brechen die ersten Milchzähne eines Kätzchens durch und mit acht Wochen ist das Welpengebiss dann vollständig. Mit vier bis sechs Monaten erfolgt der Zahnwechsel und mit neun Monaten ist das Gebiss einer erwachsenen Katze vollkommen entwickelt. Die vier dolchartigen Reißzähne (2) sind die gefährlichsten Waffen einer Katze. Mit ihnen fängt und tötet sie ihre Beute. Die kräftigen Backenzähne (3) zermalmen das Futter anschließend zu verdauungsfähigen Stückchen. Auch kleinere Knochen werden zermalmt. Da gekochte Hühnerknochen leicht splittern, geben Sie bitte kein gegartes Huhn mit Knochen, nur bei rohem Huhn können die Knochen dabei bleiben. Die winzigen Schneidezähne (1) im Ober- und Unterkiefer benutzt eine Katze nur, um Fleischreste vom Knochen abzuschaben oder zur Fellpflege. Mit Geschick angelt sie sogar Flöhe aus ihrem Fell. Zwischen Reiß- und Backenzähnen befindet sich im Unterkiefer links und rechts eine Zahnlücke und der letzte verkümmerte Backenzahn.
Das Gebiss der Katze bedarf keiner außergewöhnlichen Pflege, es sollte aber einmal im Jahr beim Check-up vom Tierarzt untersucht werden. Eventuell wird bei dieser Gelegenheit Zahnstein entfernt, der sich bilden kann. Durch Zahnstein kann eine Katze ihre Zähne verlieren. Ein gesundes Gebiss ist weiß und das Zahnfleisch rosa; ein mit Zahnstein überzogenes Gebiss ist grau bis braun verfärbt. Eine Katze mit Zahnerkrankungen riecht nicht nur aus dem Maul, sondern in der Folge kann sie auch ernsthaft (z.B. Nieren) erkranken.
Die Zahnformel des Milchgebisses bezogen auf die Kieferhälfte
Bedeutung:
M = Molare (Backenzähne)
P = Prämolare (Vorderbackenzähne)
C = Canini (Reißzähne)
I = Incisivi (Schneidezähne)
oben
3 P
1 C
3 I
unten
2 P
1 C
3 I
Die Zahnformel einer erwachsenen Katze bezogen auf die Kieferhälfte
oben
1 M
3 P
1 C
3 I
unten
1 M
2 P
1 C
3 I
Die Wirbelsäule
Die Wirbelsäule der Katze besteht aus unterschiedlichen Wirbeln: 7 Halswirbel, 13 Brustwirbel, 7 Lendenwirbel, die von vorne nach hinten an Breite zunehmen, 3 Kreuzbeinwirbel und 20-23 Schwanzwirbel.
Da die Rückenwirbel sehr elastisch miteinander verbunden (im Gegensatz zum Menschen) sind, ist das Rückgrat sehr beweglich. Nur die Kreuzbeinwirbel sind starr verbunden, die damit keine Bewegung zulassen. Das Schlüsselbein ist verkümmert und in der Muskulatur eingebettet, so dass das Schultergelenk trotzdem einen festen Halt hat. Die Halswirbel sind besonders gut drehbar und da zusätzlich zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel ein Gelenk ist, kann eine Katze ihren Kopf nach allen Seiten, auch rückwärts gut drehen. Die hohen Dornfortsätze der Halswirbel garantieren die gute Befestigung für eine kräftige Muskulatur. Eine Voraussetzung für die Sprungkraft, das gute Klettervermögen und auch dafür, dass die Katze beim Fallen auf die Füße landet, ist die Drehfähigkeit der Lendenwirbel. Die Beweglichkeit der Schwanzwirbel zeigt nicht nur die aktuelle Stimmung Ihres Vierbeiners, sondern hilft ebenfalls beim Sprung, Laufen und Fallen als "Balancegerät".
Brustkorb
Der Brustkorb (Thorax) einer Katze setzt sich aus Brustwirbeln, an denen die Rippen (13 Stück) befestigt sind und dem Brustbein (Sternum) zusammen. Das Brustbein besteht aus mehreren kleinen Knochen, die durch Knorpel verbunden sind. Mit zunehmendem Alter verhärten diese Knorpelstückchen und bilden damit eine Einheit. Die Schulterblätter der Katze sind dünne, flache Knochen und an den vorderen, schmalen Teilen befinden sich die Pfannen der Schultergelenke. Die Schulterblätter liegen lose seitlich am oberen Teil des Brustkorbs an und werden lediglich durch Muskeln und Bänder gehalten. Dadurch kann sich eine Katze nicht nur durch engste Ritzen zwängen, sondern auch mühelos auf einem schmalen Sims laufen. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass Kopf und Wirbelsäule unbeweglich bleiben, aber Schulterblätter und Beine fast den Boden berühren, um fast den Erdboden berührend, sich an eine Beute anschleichen zu können. Auch beim Laufen bewegen sich die Schulterblätter gleichzeitig mit den Oberarmbeinen.
Das Becken
Das Becken
Das Becken der Katzen ist äußerst schlank und besteht aus den beiden Hüftbeinen. Die beiden Hüftbeine bilden zusammen mit dem Darm-, Scham- und Sitzbein den Beckengürtel. Die Kreuzbeinwirbel und der erste Schwanzwirbel begrenzen die Beckenhöhle. Die feste Verbindung des Beckens mit den Kreuzbeinwirbeln ist ideal zum Schleichen, bei Stürzen und um Sprünge abzufedern. In der halbkugelförmigen Beckenpfanne liegt der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens. Die gesamte Anordnung der Beckengliedmaßen trägt und unterstützt den Katzenkörper beim Laufen sowie Springen und liefert mit den freien Gliedmaßen, die nötige Kraftübertragung.
Vorderlauf
Der halbkugelförmige Gelenkkopf des Oberarmbeins lagert in der Gelenkpfanne des Schulterblattes und ist zum restlichen Knochen leicht verdreht. Er bildet die knöcherne Grundlage des Oberarms. Das Oberarmbein ist ein Röhrchenknochen, dessen Gelenkende mit glasartigem Knorpel überzogen ist. Der Oberarmknochen endet mit einem rollenförmigen Gelenk, das in der Einbuchtung der Elle eingebettet ist und auf der Gelenkfläche der Speiche aufliegt. Diese Gelenkform nennt man Ellenbogen. Speiche und Elle, auch Unterarmbein genannt, sind etwa gleich stark, sind nur durch einen kleinen Zwischenraum getrennt und enden rollenförmig. Es folgen mehrere Karpalknochen, die nebeneinander zweireihig angeordnet sind, unter anderem das seitlich herausragende Erbsenbein, dann die unterschiedlich langen Voderfußknochen (vergleichen Sie Ihre Handfläche) und Zehenknochen mit den Krallenbeinen. Der gesamte Aufbau des Vorderlaufes in Verbindung mit dem Schultergelenk hilft der Katze, Stöße zu dämpfen und abzufangen.
Hinterlauf
Der Oberschenkelknochen, der einen abgewickelten Gelenkkopf hat, sitzt in der Beckenpfanne. Damit der Unterschenkel im Oberschenkel gleiten kann, ist er am Ende mit einem Rollkamm und einer Rollfuge ausgebildet. Der Unterschenkel hingegen ist durch ein Kniegelenk und einer tropfenförmigen Kniescheibe mit dem parallel verlaufenden Schien- und Wadenbein (Unterschenkel) verbunden. Das Schienbein ist am oberen Ende verdickt, so dass das Wadenbein anliegen kann und zusätzlich ist eine Auskehlung vorhanden, damit die Kniescheibe geführt wird. Der Hinterfuß unserer Katze besteht aus dem Tarsalknochen, dem Sprungbein und dem Fersenbein. Der Tarsalknochen setzt sich aus drei Reihen zusammen. Wie eine Gelenkrolle funktioniert das Sprungbein. Das Fersenbein ragt aus dem Hinterlauf deutlich heraus und bildet damit die Vorstufe zur Ferse.
Pfoten
Eine Katze besitzt 7 Vorderfußwurzelknochen, die das sehr bewegliche und drehbare Fußgelenk bilden. Direkt an den Fußwurzelknochen sitzen 5 Mittelhandknochen oder Vordermittelfußknochen, an die sich 5 Zehenknochen der Vorderhand oder der Vorderpfoten anschließen.
Ihre Pfoten setzen Katzen nicht nur zum Klettern ein, sondern auch wirksam zum Greifen, Zuschlagen und zur Körperpflege. Vielleicht haben Sie schon einmal beobachtet, dass Ihr Liebling diese wie ein Löffel zum Trinken oder Fressen benutzt. Wenn sich Katzen vorwärts bewegen, treten sie nicht mit der ganzen Pfote auf, sondern nur mit den Zehenspitzen und gehören damit zu der Gruppe der Zehengänger. Den typisch geschmeidigen Gang nennt man auch Schleichgang.
Das Fell geht bis zu den Ballen, die je nach Rasse unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Die spitzen und sichelförmigen Krallen liegen in Krallenscheiden verborgen und schnellen nur bei Bedarf hervor. Sie sind eine Kletterhilfe und eine wirksame Waffe zur Verteidigung und bei der Jagd. Unsere Samtpfote läuft, sprintet und landet nur auf den Zehenspitzen, im Gegensatz zu anderen Lauftieren. So kann hier nicht das gesamte Gewicht auf vielen Knochen sich verteilen. Damit sie einer solchen Belastung standhalten können, halten Gewebebänder die Knochen fest zusammen und lassen nur eine geringe Seitenbeweglichkeit in den Fußgelenken zu.
Nur mit den Vorderpfoten, an denen sich Duftdrüsen zum Markieren des Reviers befinden, schärft und wetzt sie die Krallen.
Wir finden dann die alten und ausgedienten Krallenhüllen. Um die hinteren Krallen auf Vordermann zu bringen, setzt sie
ihre Zähne ein. Die Vorderpfoten haben 5 Zehen, vier an der Pfote und der kürzere Daumen ist weiter oberhalb
angeordnet. An den hinteren Pfoten sind 4 große Zehen, die fünfte ist verkümmert.
Der Aufbau der Gliedmaßen der Menschen ähnelt denen der Katze, nur sind die Längenverhältnisse umgekehrt. So sind die Oberarmbeine und Oberschenkel kürzer, dafür werden die Beine über Mittelfußknochen, Fußknochen bis zu den Zehen immer länger. So erreicht unser Vierbeiner die hohen Geschwindigkeiten. Damit sie der großen Beanspruchung standhalten können werden die Knochen von Gewebebändern fest zusammengehalten. Gleichzeitig ergibt sich daraus eine nur geringe Seitenbeweglichkeit in den Fußgelenken.
Krallen und Pfoten sind für Katzen ausgesprochen wichtig. Bei den diversen Sprüngen, z. B. von Ast zu Ast, von Sims zu Sims, aufs Sofa oder beim Beutesprung, dienen die Pfoten als Stoßdämpfer und Bremshilfe. Die Sohlenballen, mit kräftiger Hornhaut überzogen und gepolstert, verleihen der Katze außerdem den leisen Gang. Beim Klettern auf Bäume benutzt die Katze ihre Krallen als Steigeisen. Beim Gehen jedoch zieht sie sie ein, damit sie nicht abgewetzt werden. Damit die Krallen scharf bleiben, schärft die Katze sie regelmäßig an Bäumen oder ihrem Katzenbaum bzw. Kratzbrett.Die Pfote besteht aus dem Karpalballen, dem Ballen der Daumenkralle sowie der herzförmigen Sohlen- und den vier Zehenballen. Die Pigmentierung der Ballen kann unterschiedlich ausfallen.
Das Karpalorgan
Das Karpalorgan ist ein Tastkörperchen, das beim Klettern bedeutsam ist. Wie in den Zehen- und Sohlenballen befinden sich auch in der Haut der Karpalballen zahlreiche Schweißdrüsen (deren Sekret unter anderem als Duftsignal dient), außerdem Druckrezeptoren, die Pacinikörperchen. Doch die Karpalballen, die ja nur an den Vorderläufen vorkommen, zeigen auch eine Besonderheit: Rund drei Zentimeter über ihnen, entspringen drei bis sechs meist pigmentlose und extrem berührungsempfindliche so genannte Sinushaare. Sie sind mit den Schnurrhaaren (Vibrissen) der Katze vergleichbar und fungieren als zusätzliche Schwingungsrezeptoren. Man nennt sie deshalb auch Karpalvibrissen. Neben den Haarbälgen dieser ziemlich steifen Haare befinden sich zudem einige Duftdrüsen, deren Sekret insbesondere beim Klettern auf dem Untergrund verteilt wird. Karpalvibrissen und Haarbälge bilden zusammen das Karpalorgan, ein Organ, das vornehmlich beim Klettern seine Wirkung entfaltet.
Fußballen
Je nach Rasse ist die Farbe und Größe der Ballen unterschiedlich. Sie dienen als Stoßdämpfer bei Sprüngen, als Bremse, um schnell die Laufrichtung zu ändern und schützen vor Verletzungen, wenn die Katze durch dorniges oder steiniges Unterholz streift. Auch sorgen die Ballen mit der dicken Haut dafür, dass die Fußwurzelknochen nicht verletzt werden. Die Vorderpfoten haben fünf und die Hinterpfoten vier Fußballen. Ungeklärt ist die Funktion des einzelnen Fußballens, der nur an den Vorderpfoten oberhalb der übrigen Fußballen sitzt und den Boden nicht berührt. Für die normale Fortbewegung ist der Karpalballen ohne Bedeutung.
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